Fit for School - mit Zahnschmerzen kann man nicht zu Schule gehen!
Manila/Bonn. Der philippinische Erziehungsminister Jesli A. Lapushat am 22. Mai 2009 auf dem ersten „Fit For School Health Summit“ den offiziellen Startschuss für die Umsetzung des nationalen Schulgesundheitsprogramms gegeben.
Minister Lapushat unterschrieb ein Kooperationsabkommen mit der einflussreichen League of Governors, der Universität Manila und dem von Inwent, dem Centrum für internationale Migration und Entwicklung (CIM), der Deutschen Geselllschaft für technische Zusammenarbeit (GTZ) und Industriepartnern wie Glaxo Smith Kline getragenen Programm „Fit for School“.
Eine 2006 von Inwent und anderen Partnern in Auftrag gegebene Studie „National Oral Health Survey“ hatte erschreckende Ergebnisse hinsichtlich des Gesundheitszustands philippinischer Grundschüler/innen ergeben: Demnach leiden 97 Prozent aller Kinder an massiver Karies, 66 Prozent an Darmwürmern. Zahnschmerzen sind der Hauptgrund für die Abwesenheit vom Unterricht. Wurmbefall wiederum beeinträchtigt die kindliche Entwicklung massiv, denn er führt zu Unterernährung und Durchfallerkrankungen. Die Ursachen sind mangelnde sanitäre Einrichtungen in den Schulen und die damit verbundene unzureichende Körperhygiene.
Mit erstaunlich einfachen und günstigen Mitteln lässt sich Abhilfe schaffen. Nur 40 Euro-Cent pro Jahr und Kind werden benötigt, um Maßnahmen in den Schulalltag zu integrieren und vom Lehrerpersonal umzusetzen: Tägliches gemeinsames Zähneputzen mit fluoridhaltiger Zahnpasta im Klassenverbund, tägliches Händewaschen und halbjährlich wiederholte Einnahme von nebenwirkungsfreien Entwurmungstabletten zeigen hervorragende Ergebnisse, die nun auch die Politik auf höchster Ebene überzeugt haben.
Erziehungsminister Lapushat und 22 Provinzgouverneure haben zugesagt, die Mittel für die Ausweitung des Programms aus dem Staatshaushalt zur Verfügung zu stellen. Bis Ende 2010 sollen 50 Prozent aller philippinischen Grundschulkinder, also circa 6 Millionen Kinder, entsprechend geschult und versorgt werden. Hilfreich ist hier ein speziell entwickeltes Trainingshandbuch für Lehrpersonal, welches dem Minister durch das Programmteam überreicht wurde und das dieser umgehend an die Verantwortlichen in den Provinzen verteilen lassen wird.
Mit der Unterstützung durch die breite internationale Aufmerksamkeit, die das Programm bereits erfahren hat, wollen Inwent und ihre Partner sich nun für die Ausweitung auf weitere Länder in der Region wie Indonesien, Kambodscha und Vietnam einsetzen.
Inwent - Internationale Weiterbildung und Entwicklung gGmbH ist ein weltweit tätiges Unternehmen für Personalentwicklung, Weiterbildung und Dialog. Die Capacity Building-Programme richten sich an Fach- und Führungskräfte aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Zivilgesellschaft. Inwent arbeitet im Auftrag der Bundesregierung mit an der Umsetzung der Entwicklungsziele der Vereinten Nationen und berät die deutsche Wirtschaft in Public Private Partnership Projekten. Jungen Menschen aus Deutschland gibt Inwent die Chance, in einem Austausch weltweite Erfahrungen zu sammeln.